Die Web-Cam auf der Seiburger Kirche – Eine Geschichte mit Hindernissen

Seit Oktober 2017 sendet sie im 5-Minuten-Takt Bilder in die Welt. Die Kamera auf der Seiburger Kirche schickt uns eine Ansicht auf die Hauptstraße Richtung Rathaus.

Die Idee ist spontan auf einer Geburtstagsfeier im Jahr 2014 entstanden. Anneliese Arz plant mit ihrem Lebensgefährten Hartmut Boltenburg gemeinsam mit den Eltern eine Woche nach Seiburg zu fahren, und dort eine Kamera auf dem Kirchturm zu installieren. Andreas Arz war in besonderer Weise mit ‚seiner‘ Kirche verbunden. In der Kugel auf der Turmspitze gibt es ein Dokument mit den Namen der Personen, die an der letzten Renovierung des Daches beteiligt waren. Er konnte den Urlaub leider nicht mehr erleben, da er erkrankte und verstarb.

Mehr als zwei Jahre später nahmen Anneliese, ihr Mutter, Hartmut, sowie Elfriede und Jürgen Ludwig das Treffen in Hermannstadt zum Anlass, die Idee doch noch umzusetzen. Da die Gruppe nicht selbst am Treffen in Seiburg teilnehmen konnte, gaben sie die Ausstattung Hans Georg Ziegler (alias “Sturz”) mit auf den Weg. Hans Opatzki und Felix Ott montierten Kamera und Modem im Kirchturm und es geschah … nichts. Der Empfang im Kirchturm war zu schwach. Also wurde das Modem wieder nach Deutschland zurückgebracht und in der Werkstatt von Hartmut Boltenhagen “aufgerüstet”.

Im zweiten Anlauf mussten Hartmut und Jürgen, die sich erneut nach Seiburg aufmachten, feststellen, dass ihnen das Kabel, dass im Kirchturm verlegt war, zerfetzt entgegen baumelte. Außerdem gab es in der Kirche keinen Strom mehr. Ohne Kabel und spezielles Handwerkszeug konnten sie nur den Weg nach Kronstadt antreten, um Material und Werkzeug zu besorgen. Gleichzeitig hat sich Frau Meindt darum gekümmert, dass die Sicherung in der Kirche “geflickt” wurde. Erneut vor Ort zeigte sich, dass es geschickter wäre, das Modem im Uhrenraum zu montieren. Dort gab es aber keinen Strom. Also erneuter Aufbruch. Diesmal ins nahe gelegene Reps, um Stromkabel, Stecker und Kupplung zu besorgen. Nach 11 Stunden Einsatz war es dann geschafft. Die Kamera lief.

Damit wird die Geschichte wahrscheinlich noch nicht zu Ende sein. Die Kamera kann noch besser montiert werden, so dass sie schwenkbar ist. Ebenso ist ein noch größerer Bildausschnitt möglich. Ebenso könnte ein Taster installiert werden, mit dem das System nach einem Ausfall vor Ort neu gestartet werden kann.

Ein besonderer Dank gilt Hartmut Boltenburg, der die Kamera und das Modem gesponsort hat, sowie Jürgen Ludwig, der die SIM-Karte besorgt hat und die laufenden Kosten dafür trägt. Beide haben trotz der Rückschläge und widrigen Umstände nicht aufgegeben bis die Kamera die ersten Bilder gesendet hat.

Die beiden haben damit viele Seiburger in Deutschland glücklich gemacht, die ihre Freude daran haben, regelmäßig einen Blick auf den Heimatort werfen zu können. Die Zugriffsstatistik auf die Seite mit dem WebCam-Bild bestätigt dies. Von Oktober bis Dezember wurde die Seite über 2000 mal aufgerufen.

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